Fortschritt messen oder schätzen

Ein Themenschwerpunkt drehte sich um die Frage, wie die Fortschrittsbewertung in Projekten erfolgt. Die Bewertung nach Bauchgefühl wurde der Bewertung anhand von gemessenen Werten gegenüber gestellt. Bei vorliegenden Messwerten wurde geschaut, wie diese ermittelt wurden.

Als Maßeinheit wurden u.a. die sog. Story Points genannt. Diese wurden als Schätzung eingestuft, da zunächst bewusst unterschiedliche Anforderungen nach Komplexität und Aufwand ins Verhältnis gesetzt werden. Daher setzte sich unter den Anwesenden schnell die Meinung durch, dass wahrscheinlich überwiegend und besonders auf der Ebene von Arbeitspaketen mit Einschätzungen bzw. Annahmen gearbeitet wird, um Aussagen bzgl. des Fortschritts zu treffen. Unterstrichen wurde dies mit dem Argument, dass sich Aufgaben, die einen linearen Output generieren, einfacher messen lassen. Komplexe Vorhaben wie z.B. die Erstellung von Software liefern nicht linearen Output. Entsprechend fließen Erfahrungswerte in die Fortschrittsmessung mit ein.

Im Laufe der Diskussion kristallisierte sich die Meinung heraus, dass in diesem Fall vor allem auch die Kultur der Zusammenarbeit wichtig ist. Gibt es Vertrauen und Offenheit, dass Mitarbeiter im Projekt ehrlich antworten können? Wenn nicht besteht die Gefahr, dass die Aussagen zum Fortschritt einer gewünschten Meinung entsprechen, was nicht weit entfernt vom sog. Hope Creep ist. Abschließend wurde die Diskussion mit dem Zitat „die Messung stört die Physik" treffend zusammengefasst. Das spricht fürs Schätzen inkl. Annahmen und regelmäßiger Anpassung Aufgrund der gewonnenen Erfahrung durch das Team, statt Kontrolle von außen. Das bedeutet aber auch, dass für ein erfolgreiches Projekt die Kultur der Zusammenarbeit und Vertrauen ins Team wichtig ist.

WIP

Ergänzung im Nachgang: Im agilen Kontext, z.B. bei Scrum wird innerhalb eines Sprints der Fortschritt mittels Burndown-Charts dargestellt. Ausgehend von den gesamten Aufgaben wird der Stand der erledigten Aufgaben eingetragen, so dass tagesaktuell mögliche Abweichungen zur durchschnittlichen Erledigung sichtbar werden. Im Vergleich zum sog. Fertigstellungsgrad sind Abweichungen ggf. einfacher zu erkennen.

Der Ansatz aus dem Lean-Management, den Work-In-Progress (WIP) zu begrenzen, trägt ebenfalls dazu bei, dass Abweichungen schnell erkennbar sind. WIP bedeutet, die Teammitglieder vor Überlastung zu schützen. Innerhalb eines Sprints sind einzelne Aufgaben daher max. so groß, dass diese an einem Tag erledigt werden können. Zudem darf ein Teammitglied nur eine Aufgabe bearbeiten, so dass die Verzögerung nur eine vorher zu erledigende Aufgabe beträgt.

Wenn das Dev-Team zusätzlich vor Ablenkung und im Sprint vor Änderungen geschützt ist, ist es möglich, schneller voranzukommen.

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Dienstag, 03. Oktober 2023

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