Stammtisch Böblingen - September '25

Das Problem: Warum unsere Projektkalkulationen oft nicht stimmen 

Wir erleben häufig, dass Projekte Budgets und Zeitpläne überschreiten. Ein Hauptgrund dafür ist nicht die Kernentwicklungsarbeit selbst, sondern die Unterschätzung kritischer unterstützender und Managementprozesse. Während wir uns auf die Lieferobjekte konzentrieren, wird der wesentliche "Overhead" wie Qualitätssicherung, Risikomanagement und Änderungsmanagement oft vernachlässigt. Diese entscheidenden Aktivitäten – sowohl in ASPICE 4.0 (z.B. SUP.1, SUP.8, SUP.9, SUP.10, MAN.3, MAN.5) als auch in den grundlegenden ISO/IEC 15288/12207 Standards verankert – schaffen einen gefährlichen blinden Fleck in unserer Planung. 

Meine Idee & mein Vorschlag: Ein ganzheitliches Kalkulationsmodell, verankert in Standards

Mein Vorschlag ist, ein realistischeres Projektkalkulationsmodell zu entwickeln, indem wir den Aufwand für diese entscheidenden Prozesse systematisch integrieren. Das bedeutet, Aktivitäten wie Qualitätssicherung (ASPICE 4.0 SUP.1 / ISO/IEC SUP.10), Konfigurationsmanagement (ASPICE 4.0 SUP.8 / ISO/IEC SUP.7), Problembehandlung (ASPICE 4.0 SUP.9 / ISO/IEC SUP.8), Änderungsanforderungsmanagement (ASPICE 4.0 SUP.10 / ISO/IEC SUP.9), Projektmanagement (ASPICE 4.0 MAN.3 / ISO/IEC MAN.3) und Risikomanagement (ASPICE 4.0 MAN.5) explizit in unsere Planung einzubeziehen. Es geht nicht nur darum, mehr Zeit hinzuzufügen; es geht darum, Robustheit und Vorhersagbarkeit auf Basis etablierter Best Practices der Branche zu schaffen.

Die Lösung: Ein praktisches Toolkit für integrierte Planung

Stellen Sie sich ein Toolkit vor, das Projektteams dabei unterstützt, diese entscheidenden Prozesse präzise zu kalkulieren und zu verfolgen und dabei die Lücke zwischen den allgemeinen ISO-Standards und den spezifischen ASPICE 4.0-Anforderungen zu schließen. Dies könnte umfassen:

• Anpassbare Checklisten: Um sicherzustellen, dass kein unterstützender oder Managementprozess (aus beiden Rahmenwerken) während der initialen Planung übersehen wird. ✅

• Kalkulationsvorlagen: Zugeschnitten auf spezifische Aktivitäten, die eine präzise Planung für Aufwände wie SUP.1 Qualitätssicherung oder MAN.5 Risikomanagement ermöglichen.

• Integrationsrichtlinien: Um diese Kalkulationen nahtlos in Ihre bestehenden Projektmanagement- und ALM-Tools zu integrieren und so Compliance und Genauigkeit zu fördern.

Durch die sorgfältige Planung dieser Elemente können wir genauere Zeitpläne, realistische Budgets und letztendlich höhere Projekterfolgsquoten erzielen, die sowohl allgemeinen als auch automobilspezifischen Standards entsprechen.

Call to Action: Lassen Sie uns gemeinsam smarter kalkulieren!

Ich möchte mich gerne mit Fachleuten austauschen, die Erfahrung mit Automotive SPICE 4.0, ISO-Standards, Projektmanagern und Qualitätsexperten haben. Wie gehen Sie derzeit die Herausforderung an, diese vitalen unterstützungs- und Managementaktivitäten zu kalkulieren, insbesondere unter Berücksichtigung sowohl allgemeiner als auch automobilspezifischer Standards?