Am Ende wurde es nochmals richtig spannend. Die Vollendung war ein Herzschlagfinale und nichts für schwache Gemüter.

Von Thomas Wuttke

Kennen Sie das? Im Krimi sind 2/3 der Zeit rum, aber der Fall ist bereits gelöst und die Protagonisten gönnen sich ein Bier an der Bar. Doch da kommt noch was… Eine Wendung, eine Überraschung, eine Einsicht, die alles nochmals ins Wanken bringt.

So ähnlich war es im Endteil des PMI Germany Chapter Verschmelzungsprojekts. Ursprünglich sollten die Mitgliederversammlungen für die Zustimmung zur Verschmelzung bereits im April 2020 stattfinden. Dank Corona musste alles verschoben werden - aber die Politik hatte in Folge die Grundlagen für virtuelle Mitgliederversammlungen geschaffen. Und so fanden die Mitgliederversammlungen bei den beteiligten Chaptern nach der Sommerpause im September 2020 statt. Die Zustimmungen der Mitglieder waren alle mehr als 90%. Geschafft. Geschafft? Der Rest ist nur noch reine Formsache. Eintragen ins Vereinsregister und fertig ist die Laube . Das ist der Moment, wo sich die Protagonisten im Krimi an der Bar treffen. Über uns schwebte folgende Einschränkung: Die Eintragung musste im Jahr 2020 erfolgen, weil formaljuristisch die Verschmelzung bereits am 1.1.2020 begonnen hatte. Definiere 2020? 31.12.2020 23:59h.

Zurück zu den Mitgliederversammlungen. Also alle haben zugestimmt, alle über 90%. Geben wir den Berlinern Rechtspflegern 6 Wochen Zeit, so können wir mit einer Eintragung Mitte November rechnen. Das war dann auch die Basis für die Planung der nächsten Schritte.
Im Oktober dann die ersten Fragen, wie der Stand der Dinge sei? Berlin: Wir haben keine Ahnung, wir warten auf die Unterlagen. Frankfurt? Äh, wir warten auf die Unterlagen aus München (dazu muss man wissen, dass die Verschmelzungsverträge alle abhängig voneinander geschlossen wurden). München? Äh, wir warten auf die Eintragung aus Berlin. Patt.

November. Man kann das auch Generalmobilmachung der Notariate und Vereinsregistergeschäftsstellen in Berlin, Frankfurt und München nennen. Fast tägliche Telefonate, um den Zirkelbezug zu knacken. Irgendwo hat irgendjemand irgendwas irgendwie falsch verstanden oder eingetragen. Oder die Geschäftsstellenprozesse in München, Berlin und Frankfurt sind unterschiedlich. Oder beides.
Der November Lockdown beginnt. Die Notariate sind nicht mehr voll besetzt, sondern z.T. wieder im Home-Office. Die Geschäftsstellen der Registergerichte teilweise auch, die haben nur keinen Zugriff von zuhause.

Dezember. Das Registergericht in Berlin mahnt an, wo die Unterlagen bleiben, da die Frist zum 31.12. abläuft. Erstmalig wird das Konzept der „Uhr anhalten“ ins Spiel gebracht, so wie es die Tarifparteien manchmal anwenden. Oder die EU Parlamentarier, wenn mal wieder viel zu lange verhandelt wird. Tagesordnung: Tägliche Telefonate. Man munkelt, dass der Chapter Präsident aus München mit dem Münchner Notar inzwischen perDu ist. Ist aber nur ein Gerücht …

Weihnachten kommt. Ganz im Gegensatz zu einer Vollzugsmeldung. Noch 10 Tage. Wenn wir diesen Meilenstein reißen, beginnt der gesamte juristische Prozess wieder von vorne. Notarielle Verschmelzungsprotokolle, Jahresabschlüsse, Mitgliederversammlungen und natürlich - Telefonate.
Wie schon die Tage davor wird ständig das Vereinsregister in Berlin online gecheckt. Und? Ein Wunder geschieht. Es ist Weihnachten. Es ist eingetragen. Ohne Nachricht. Ohne Info. Einfach so. Ein bisschen passend zur unglamourösen Weihnachtskrippe im Stall. Und so ist auch unsere Eintragung erfolgt. Ohne Weihrauch und Myrrhe. Noch nicht mal Stroh.

Der Notar(!) sendet eine Weihnachtsgratulation und meint, „dass eine solche Verschmelzung mit mehreren Rechtsträgern doch halt eine schwere Geburt sei, aber wir haben es ja geschafft.“ Unklar ist, ob sich der nun „ehemalige“ Chapterpräsident aus München mit einem „Danke Adi“ bedankt.
Und dann kommt der offizielle Brief. Hollywood-like am 31.12.2020 (!) liegt die Eintragungsnachricht vom Registergericht Berlin im Briefkasten der Vereinsadresse, frei nach Jack Nicholson und Morgan Freeman: „Das Beste kommt zum Schluss“.


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